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Kompos­tieren mit Regenera­tiven Mikro­organismen

Da mithilfe der Kompostierung organische Abfälle effizient in wertvollen Dünger umgewandelt werden können, eignet sie sich hervorragend, um die Ressourcen des eigenen Betriebes optimal zu nutzen. Das Kompostmaterial (z.B. Mist, Grünschnitt und Pflanzenreste) wird durch eine kontrollierte Rotte optimal für das Bodenleben und die Ackerfrüchte aufbereitet.

Da bei der Kompostierung viele im Ausgangsmaterial enthaltene Nährstoffe organisch gebunden werden, können Nährstoffverluste stark reduziert werden. Eine erfolgreiche Rotte bewirkt außerdem minimalen Gestank bei der Lagerung und der Ausbringung sowie eine stark reduzierte Belastung durch Krankheitserreger. Der regelmäßige Komposteinsatz stärkt besonders karge und ausgelaugte Böden entscheidend in ihrer Fruchtbarkeit und Wasserhaltefähigkeit. Das macht Kompost zu einem wichtigen Werkzeug, um Erosion entgegenzuwirken und die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten. 

Ziel des Einsatzes von Kompost ist der Aufbau von langfristig stabilem Humus, der für Pflanzen ein optimales Umfeld schafft, um gesund, vital und ertragreich zu sein.

Seitenübersicht

Mittels Kompos­tierung wird aus betriebs­eigenen orga­nischen Abfällen und Mist hoch­wer­tiger Wirt­schafts­dünger – ein elemen­tarer Bau­stein für eine funk­tio­nierende Kreis­lauf­wirtschaft.
Icon Besserer Mist

Überblick

Ein Großteil der Nährstoffe in Mist und Kompost ist für Pflanzen nicht direkt verfügbar, sondern organisch gebunden. Durch die Ausbringung (ideal ist die lockere Vermischung des Kompostes mit Feinerde) wird der Kompost den Nährstoffkreisläufen im Boden zugeführt. Dort schließt die Bodenbiologie nach und nach die enthaltenen, aber noch nicht pflanzenverfügbaren, Nährstoffe auf und macht diese den Nutzpflanzen zugänglich.

Der Weg der Nährstoffe über die Bodenbiologie bis hin zur Pflanze sollte dabei nicht als Umweg betrachtet werden. Vielmehr kommt es gerade durch diese „indirekte“ Pflanzendüngung zu einer langfristigeren und gleichmäßigeren Versorgung statt zu kurzfristiger Überdüngung mit großen Nährstoffverlusten durch Ausgasung und Auswaschung. Hochwertiger Kompost besticht nicht nur durch die Verbesserung der natürlichen Bodenfruchtbarkeit und eine verbesserte Versorgung der Pflanze. Vielmehr stärkt er das gesamte Bodenleben wie eine kräftige Mahlzeit.

Regenerative Mikroorganismen werten diesen Prozess weiter auf. Ihre Einbringung beim Wenden des Komposts beschleunigt den Umbau des organischen Materials. Wie in jedem anderen Einsatzgebiet unterdrücken die probiotischen Mikroorganismen auch im Kompost Fäulnis, Schimmel und Erreger von bodenbürtigen Krankheiten.

Kompostmiete nach dem Umsetzen.

Probiotische Mikrobiologie

Was passiert bei der Kompostierung?

Abbauphase

Die Rotte von locker gelagertem organischem Material führt binnen weniger Tage zu Temperaturen von etwa 60 ­°C in der Miete. In der ersten Phase verarbeiten probiotische Bakterien sämtliches leicht verwertbares Material, z.B. Mist oder Grünschnitt. Dabei vermehren sie sich rasant und bauen die herausgelösten Stoffe in ihre Zellen ein, diese werden somit “organisch gespeichert”.

Die dabei entstehende Wärme tötet viele Unkrautsamen und ­Krankheitserreger ab. Zu geringe ­Temperatur (z.B. bei verdichtetem Mist mit zu geringer Luftzufuhr) verlangsamt den Abbau und und ergibt eine unzureichende ­Hygienisierung. Ist die Temperatur in der Miete zu hoch, kann das wiederum zu ­Wasser- und Stickstoffverlusten führen. In beiden Fällen ist die Rotte beeinträchtigt.

Umbauphase

Nach drei bis sechs Wochen stirbt der Großteil der Bakterien ab und die Temperatur beginnt wieder zu sinken. Nun übernehmen Pilze und andere Mikroorganismen die Führung und verstoffwechseln die aus den abgestorbenen Bakterien frei werdenden Stoffe weiter. In dieser Phase werden auch schwerer verdauliche Stoffe (z.B. verholzte Teile) aufgeschlossen. Gut halbverrotteter, feuchter Kompost riecht nach Pilzen. 

Ist der Kompost zu trocken, wird das durch eine weiße Schimmelfärbung erkennbar. Ist der Kompost zu nass, beginnt er nun zu faulen.

Wer beim Aufwand der Mist-Kompostierung sparen möchte oder nicht die Zeit bzw. Ressourcen für eine vollständige Kompostierung hat, kann den Kompost bereits am Ende der Umbauphase ausbringen. Um den sogenannten “Rottemist” herzustellen, reicht manchmal schon ein einmaliges Umsetzen nach dem Aufsetzen als Miete. Passen Feuchtigkeit und Struktur, lässt sich auch ohne weiteres Wenden bereits eine wesentliche Verbesserung des Wirtschaftsdüngers erzielen.

Aufbauphase

In der letzten Phase der Kompostierung gleicht sich die Temperatur in der Miete auf die Umgebungstemperatur an. Es bildet sich der sogenannte “Reifekompost”. Kleintiere wie Springschwänze und Milben breiten sich im kompostierten Material aus. Kompostwürmer wandeln das Material weiter um und tragen zur Bildung von Humusverbindungen bei. Jetzt beginnt die Stickstoffmineralisierung. Damit möglichst wenig Nährwert für den Boden verloren geht, sollte der Kompost jetzt ausgebracht werden.

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Der richtige Zeitpunkt wird wie die Notwendigkeit des Kompostwendens hauptsächlich durch die Faktoren Kompostmaterial, Temperatur, Feuchtigkeit und Mikrobiologie beeinflusst. 

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Das Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis

Damit die Rotte gut und effizient funktioniert, ist ein C:N-Verhältnis zwischen 20:1 und 30:1 wichtig. Je nach Ausgangsmaterial kann das Verhältnis einseitig sein und sollte durch Zumischen anderer Materialien ins richtige Maß gebracht werden. So kann z.B. die Einbringung von Gülle (C:N-Verhältnis von <10) den Wert senken, während dieser mit trockenen Pflanzenteilen, Laub oder Stroh (>20) angehoben werden kann.

Der Einsatz von Regenerativen Mikroorganismen beschleunigt den Rottevorgang. Ist das Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis aus dem Maß, können sich jedoch auch diese Mikroorganismen schlecht vermehren und der Gesamtprozess dauert länger als gewünscht.

Stroh
C:N ca. 80:1
80:1
Laub
(Buche, Eiche, Nadel­bäume)
C:N ca. 60 – 100:1
60:1
Laub
(Ahorn, Birke, Linde, Pappel)
C:N ca. 25 – 40:1
30:1
Gras / Grünschnitt
C:N ca. 20 – 30:1
25:1
Pferdemist
C:N ca. 20:1
(höher bei mehr Stroh­anteil)
20:1
Rindermist
C:N ca. 15:1
(höher bei mehr Stroh­anteil)
15:1
Gülle
C:N kleiner als 10:1
10:1

Die Einbringung von Regenerativen Mikroorganismen beim Umsetzen kann den Rottevorgang deutlich beschleunigen.

Icon Anwendung bei Mist und Gülle

Diese Parameter bestimmen die Rotte

Der Verlauf der Rotte wird im Wesentlichen von wenigen entscheidenden Faktoren beeinflusst:

Kohlenstoff : Stickstoff

Eine gute Rotte benötigt ein C:N-Verhält­nis zwischen 20:1 und 30:1. Um dieses Ver­hält­nis einzu­stellen, können Gülle (C:N-Ver­hält­nis von <10), Mist und Grün­schnitt (10-20) oder trockene Pflanzen­teile und Stroh (>20) bei­ge­mengt werden. Durch Zu­mischen von Mist oder Gülle kann das C:N-Ver­hält­nis gesenkt werden, die Ein­ar­bei­tung von Stroh kann dieses erhöhen.

Qualität des Mistes

Die Qualität und Bio­logie des Aus­gangs­materials be­stimmt die Rotte er­heb­lich mit. Die Praxis der Füt­terung bzw. Stall­hygiene mit Rege­nerativen Mikro­orga­nismen fördert eine rasche Um­set­zung sowie eine gute Unter­drückung von Krank­heits­erregern und Schäd­lingen im Kompost.

Höhe der Miete

Die maximale Höhe der Miete bei 1,5 m anlegen, wenn mehr­fach gewen­det wird – ansons­ten nied­riger. Nie bei Tempe­raturen über 50° C wenden (großer Wasser- und Stick­stoff­verlust)!​

Feuchtigkeit

Faustprobe machen! Eine Handvoll Kom­post­ma­terial in einer Faust zusam­men­pressen und die Hand wieder öffnen. Kompost mit der rich­tigen Feuchtig­keit fällt nicht aus­einander (zu trocken) und gibt auch nicht allzu viel Wasser frei (zu nass). Der Wasser­haus­halt kann mit Vlies­ab­deckung und Wasser­zu­gabe (+ Wenden) geregelt werden.

Kompostwenden (Umsetzen)

Umsetzen so wenig wie möglich, so oft wie nötig (Standard: 4 bis 7 mal). Bei Schimmel unbedingt Gießen und wen­den, wenn möglich Kot oder Gras einarbeiten. Bei Fäulnis und dem Aus­treten von Sicker­säften unbe­dingt wenden, um mehr Luft und ggf. Stroh zuzu­führen.

Zusätze

Durch Gesteins­mehle, reifen Kom­post und Rege­nerative Mikro­orga­nismen, die beim An­legen der Kom­post­miete ein­gemengt werden, werden die Rotte und die Quali­tät des Kom­postes optimiert.

Regenerative Mikroorganismen stärken die probiotische Dominanz bei der Rotte und unterdrücken Schadkeime und Fäulnis.

Icon Effekte in Mist und Gülle

Mist und Kompost im Vergleich

Da Mist traditionell oft unkompostiert zur Düngung eingesetzt wird, stellt sich für viele Landwirte die Frage des Mehrwerts durch die Kompostierung. Im direkten Vergleich wird deutlich, dass Mist ist ein hervorragendes Ausgangsmaterial für hochwertigen Kompost ist, welches jedoch erst durch den Vorgang der Kompostierung sein volles Potenzial entfaltet.

Vergleich
Einsatz von nicht kompostiertem Mist
Einsatz von kompostiertem Mist
Stickstoff
Schnellere Stick­stoff­wir­kung, gerin­gere Gesamt­wirkung
Langsamere Mine­rali­sie­rung im Früh­jahr, ins­ge­samt hö­here Stick­stoff­wirkung
Arbeit
Kein Mehraufwand
Mehraufwand durch Kom­post­wenden
Pflanzenver­träg­lichkeit
Gefahr der Ver­ätzung durch Fäul­nis­stoffe
Optimal pflan­zen­ver­träglich
Nährstoff­ver­luste
Deutliche Ammoniak­verluste bei und nach der Aus­brin­gung
Mäßige Nähr­stoff­ver­luste durch Heiß­rotte, kaum Ver­luste bei der Aus­bringung
Menge
Schwer, große aus­zu­brin­gende Gesamt­menge
Leichter, klei­nere Aus­bring­menge
Boden­ver­träglichkeit
Belastung des Boden­lebens durch Fäul­nis­biologie
Humusaufbauend, bereits für das Boden­leben “vor­ver­daut”, ideal für Regen­würmer
Minerali­sierung
Stickstoffsperre bei zu ho­hem Stroh­anteil
Gleich­mäßige Mine­rali­sierung ohne Ge­fahr einer N-Sperre
Hygieni­sierung
Keine Unter­drückung von Krank­heits­er­regern / Un­kraut­samen
Krank­heits­erreger / Un­kraut­samen werden durch den Kom­pos­tier­vor­gang unter­drückt

Stickstoffausnutzung im Vergleich

Wird Mist unkompostiert gelagert (z.B. als Laufstallmist), bleibt der enthaltene Stickstoff während der Lagerung zwar effektiv eingeschlossen, ein entscheidender Teil davon geht jedoch bereits beim Ausbringen als Ammoniak verloren. Ein Großteil des im Mist enthaltenen Stickstoffs ist zusätzlich nicht sofort pflanzenverfügbar. Der Umbau auf pflanzenverfügbare Verbindungen erfolgt erst auf dem Acker. Die eigentliche Stickstoffwirkung setzt somit erst dann ein, wenn das Bodenleben den Mist aktiv aufzubereiten beginnt  eine Zeitverzögerung, deren Folgen sich auf viele Kulturen nachteilig auswirken.

Anders im kompostierten Mist: Dort kommt es zwar bereits während der Heißrottephase zu Stickstoffverlusten, bei der Ausbringung sind diese jedoch minimal. Zudem liegen viele Nährstoffe bereits in pflanzenverfügbarer Form vor, weil der Prozess der Nährstoffaufschließung zum Teil schon während der Lagerung stattgefunden hat.

Zusammengerechnet weist kompostierter Mist eine deutlich höhere Gesamt-Stickstoffausnutzung als unkompostierter Mist auf. 

Um Verlust von Feuchtigkeit zu minimieren und den Eintritt von großen Mengen Regenwasser zu verhindern, sollte die Miete nach dem Umsetzen unbedingt abgedeckt werden. 

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